Nina Persson im ME-Interview: „Wir spielten, um zu überleben“


Die Cardigans-Sängerin spricht offen über den Rechtsstreit mit The Hives und was sie wirklich über ihre Kollegen denkt. Zudem findet sie klare Worte über die Krebserkrankung, die ihre Schwangerschaft bestimmte. Ein Auszug aus dem kommenden Musikexpress.

Nina Persson ist zurück: Mit dem am 14. Februar 2014 erscheinenden Soloalbum ANIMAL HEART und einer anstehenden Tour beweist die Frontfrau der Cardigans ihren wiedergefundenen Antrieb – eine Stärke, die sie auch aus den privaten Hochs und Tiefs der letzten Jahre schöpft. Im Interview mit Musikexpress spricht sie über die finanzielle Krise der Band, den daraus resultierenden langwierigen Rechtsstreit mit The Hives und ihren Kampf gegen den Krebs.

Auslöser für die finanzielle Bredouille war ein schwedischer Finanzverwalter, der seine Bücher offenbar etwas zu eigennützig führte und mit dem Geld der Cardigans monetäre Löcher im Konto von The Hives stopfte. „Weshalb wir 2,9 Millionen Euro von ihnen zurückgefordert haben – und im vorigen Sommer recht bekamen“, sagt Persson. „Klar waren sie ebenfalls Opfer. Nur haben sie das Geld de facto für Luxusartikel verprasst. Muss man wirklich Ferrari fahren? Hallo?“

Zur damaligen Streitpartei und deren Lebensstil hat Nina Persson eben eine ganz eigene Meinung, wie sie wiederholt deutlich macht: „Ich habe mich bislang vornehm zurückgehalten, ihnen in aller Öffentlichkeit ein paar verbale Ohrfeigen zu verpassen. Wobei man sagen muss, dass es ihnen im Grunde nicht viel besser geht als uns. Sie sind ebenfalls bankrott, weshalb sie ja so viel touren. Sie fahren zwar Ferraris, haben aber kein Geld zum Tanken und kämpfen ums Überleben. Es ist eine echte Tragödie.“

Privat kann Nina Persson inzwischen wieder aufatmen, denn nicht nur der Rechtsstreit ums Geld ist beigelegt. Auch der Krebs, der während ihrer Schwangerschaft mit dem inzwischen dreijährigen Sohn Nils erkannt worden war, ist besiegt. Persson blickt zurück: „Das war eine weitere Sache, die mein Leben komplett auf den Kopf gestellt hat. Sie hat alles zum Stillstand gebracht. Es fühlte sich wie ein Schlag ins Gesicht an, als wäre ich ein weiterer Mensch, der einfach so krank wird und stirbt. Ich hatte einfach Glück, dass es ein heilbarer Krebs war. Und dass ich ihn tatsächlich nach zwei Operationen überwunden hatte. Ich musste mich keiner Chemotherapie oder Bestrahlung aussetzen. Ich hatte auch keine großen Schmerzen, einfach weil ich schon wenige Wochen, nachdem der Tumor festgestellt wurde, operiert wurde. Klar, hat mich die Diagnose umgehauen, aber körperlich hat mir das Ganze nicht sonderlich zugesetzt.“

Das komplette Interview mit Nina Persson ist in der kommenden Ausgabe des Musikexpress nachzulesen. Ab 13. Februar am Kiosk, drei Tage davor bereits im App Store erhältlich.