Nylon Elektronen-Hommage an den „deutschen Chanson‘
Die MUSIK: Es blubbert, summt und sirrt wie eine Nu-Jazz-Platte, wie sie Compost Records irgendwann Ende der 90er Jahre hätte veröffentlichen können. Und dann setzt Niku Sebastian ein wie Mieze auf Diazepam, und sie spricht und singt die Texte, als hätten das vor ihr Hildegard Knef, Manfred Krug, Barbara Thalheim und Marlene Dietrich noch nicht getan. Nylons Debüt die liebe kommt besteht aus deutschsprachigen Originalkompositionen aus den letzten 90 Jahren, die in der Absicht, sie „zeitlos elegant“ werden zu lassen, mit effekt- und samplereichen elektronischen Klangflächen zwischen Bossa-Nova, House. Nu-Soul, Dub und Downbeat geliftet wurden.
Die Künstler: Zu Nylon gehören neben Sängerin Niku Sebastian Hagen Demmin, Stefan Rogall, Arnold Kasar und Paul Kleber. Die Musiker, die zuvor an Projekten beteiligt waren, die über das Berliner Elektronik-Label Sonar Kollektiv veröffentlicht wurden, das auch Jazzanova beheimatet, trafen sich in einem Aufnahmestudio, um den gemeinsamen Versuch zu wagen, „dos deutsche Liebeslied wieder mehr als Song oder Chanson zu begreifen. „Dieses Experiment, oder, in den Worten der Band, dieser. „Wink an das moderne Songwriting, dass es auch jenseits von Gitarrenpop eine Zukunft gibt“, will von den smarten Beteiligten als Aufbruch in ein Zeitalter des „digitalen Crossovers der Epochen“ verstanden werden. Nylon die liebe kommt (Boutique/Universal Jazz)