Ohne Photoshop: Lena Dunham und Jemima Kirke in Dessous für „Lonely Lingerie“
„Girls“-Schauspielerinnen Lena Dunham und Jemima Kirke präsentieren sich in Dessous und zeigen der Welt, wie Frauen tatsächlich in Unterwäsche aussehen.
Dass Frauen in der Regel nicht aussehen wie Models, die engelsgleich und makellos für „Victoria’s Secret“ über die Laufstege schweben, sollte keine Neuigkeit mehr sein. Um aber – erneut – darauf hinzuweisen, wie alltäglich und normal Photoshop und unerreichbare Perfektion in unserer Gesellschaft sind, setzte Lena Dunham, ihres Zeichens Schauspielerin, Regisseurin, Schriftstellerin und Feministin, in einer neuen Kampagne ein deutliches Zeichen.
Gemeinsam mit ihrer „Girls“-Kollegin Jemima Kirke ließ sie sich für das Dessous-Label „Lonely Lingerie“ ablichten. Unbearbeitet sind die Fotos gewiss nicht, aber eine ausgiebige Retusche sparte man sich in diesem Fall. Lena und Jemima zeigen sich wie sie sind. Keine Modelmaße, kein Fake-Bräune, natürliches Make-up, roter Lippenstift, lockere Frisur. So sehen Frauen in Dessous nun mal aus, die Realität ist nicht perfekt, möchten uns die beiden Serienstars damit sagen.
Das Fotoshooting für die Marke aus Neuseeland fand außerdem nicht in einem überteuerten Hotelzimmer statt, sondern im Heim der Schauspielerinnen.
„Frauen, die Teil dieser Kampagne sind, in diesem Fall Lena und Jemima, werden ermutigt und zeigen echte Schönheit, statt zu einem Objekt degradiert zu werden – was Frauen hoffentlich dazu veranlassen wird, sich ein wenig emanzipierter zu fühlen“, formuliert es das Labels selbst. „Lonely Girls“ legte bereits vor der Kampagne mit den Schauspielerinnen Wert auf ein positives Körperbild bei Frauen. Der Instagram-Account zeigt unterschiedliche Frauen in „Lonely“-Unterwäsche:
Trotz der positiven Message sind die Reaktionen auf die Kampagne gemischter Natur. Eine Instagram-Nutzerin kritisiert, dass die Fotos implizieren, füllige Frauen würden bei „Lonely“ auf ihre Kosten kommen, doch die entsprechenden Größen fehlten. „Why are you even trying to cater to the plus size and body positive demographic when your sizes stop at 36D? You’re no different to mainstream lingerie lines from that perspective. Victoria’s Secret might pander to the male gaze and have tiny sizes, but I know from their branding they’re not for me, which makes it sad to see a company with a cool body positive campaign that still exclude busty women“, schreibt sie unter eines der Bilder. Die Größen im Shop variieren von 30A bis etwa 36DD, also von 65A bis 80E, was bedeutet, dass es noch Luft nach oben gibt.
Doch es gab auch rege Stimmung in den sozialen Netzwerken, wobei eine Facebook-Nutzerin eine grundlegende Frage aufwarf: „Ich find’s einfach nur schlimm, dass Aussehen vor allem in Bezug auf Körperfülle überhaupt ein Thema ist!“
Lena Dunham scheint das Thema Retusche besonders am Herzen zu liegen. 2014 geriet sie in einen Konflikt mit der US-amerikanischen Vogue, nachdem ihr Gesicht auf dem Cover „glattgebügelt“ wurde. Anfang des Jahres verfasste sie ein langes Statement gegen das spanische Magazin „El Pais“ und warf der Redaktion vor, ihren Körper so sehr nachbearbeitet zu haben, dass sie ihn selbst nicht mehr erkennen könne. Nach einer Antwort des Magazins entschuldigte sie sich jedoch für ihre harsche Kritik: