Por Vida – A Tribute To The Songs Of Alejandro Escovedo
Eine Armada von Americana-Stimmen huldigt dem Songschreiber Alejandro Escovedo. Es ist für einen guten Zweck -Escovedo selber.
Das amerikanische Gesundheitswesen ist – um Mark Eitzel zu zitieren – Jucked“. Wer nicht vor Jahren eine teure Versicherung abgeschlossen hat, zahlt ein Vermögen für eine anständige Versorgung. Alejandro Escovedo, der an Hepatitis C leidet, entstammt einer alten Musikantenfamilie. Papa Pedro sang in Mariachi-Bands. die Brüder Coke und Pete waren Perkussionisten bei Santana und Malo. Nichte Sheila E. stand bei Prince hinter den Congas. Alejandro selber formierte eine der ersten Punkbands von San Francisco, The Nuns, tat sich dann als Leader der Country-Punk-Band Rank & File hervor, um schließlich das erste von acht Soloalben zu veröffentlichen. Escovedo ist ein feiner Texteschreiber, kann auch mal mit einem knackigen Refrain aufwarten, aber sonst lässt sich seine Musik fugenlos in die Tradition zwischen Bruce Springsteen, John Hiatt und Long Ryders einpassen. Die vorliegende Sammlung von 31 Coverversionen und einem Alejandro-Original, die helfen soll, dessen Krankenhausrechnungen zu zahlen, ist höchst willkommen. Dank der stilistischen Vielfalt der Künstler haben die Qualitäten der Lieder endlich eine Chance, auch dem Nicht-Fan aufzufallen. Lucinda Williams, Steve Earle, Calexico, Cowboy Junkies, Peter Case und Ex-Mott-The-Hoople lan Hunter zeigen sich alle von ihrer – und Escovedos – besten Seite. Mehr Vergnügen bereitet allerdings das, was aus dem Rahmen fällt. John Cales sprödes „She Doesn’t Live Here
Anymore etwa, Howe Gelbs zittriges „She Towers Above‘, Tres Chicas‘ süffig harmonisierende „Rhapsody“, die putzige Verquertheit von „Velvet Guitar’vom NicholasTremulis Orchestra und vor allem die von M Ward. Vic Chesnutt und Howe Gelb intensiv-Leger hingeschrummelte Fassung von „Way It Goes“.