Queens Of The Stone Age
Berlin, Columbiahalle
Maximum Rrrock – Josh Homme und Co. in Bestform. „Nicotine, Valium, Vicadin, Marijuana, Ecstacy and Alcohol… Cocaine!“ schallt, nein, donnert die berüchtigte Drogenhymne der QOTSA von der Bühne der Columbiahalle. Dass aber, wie es gerüchtehalber immer wieder heißt, hier lediglich die Catering-Liste der US-Band nachgesungen wird, kann so nicht stimmen. Zu konzentriert und aufgeräumt gehen die Queens an diesem Abend zur Sache. Und das ist ganz gut so, denn ihr aktuelles Album „Songs For The Deaf“ markiert den Höhepunkt dessen, was die Metallarbeiter bisher auf die Beine gestellt haben. Unter Weglassung ekliger Metal-Attribute wie Kastratengesang und Double-Bass-Orgien kann man eine feine Platte machen – aber live? Live genügt fast schon der Anblick des Bassisten Nick Oliveri mit nackigem Oberkörper und Kinnbart, um die Menge zum kollektiven Kopfnicken zu verführen. Mit Schweißband und Airbrush-Gitarre ist der rothaarige Frontmann Josh Homme weit schlechter beraten, macht das aber mit Charisma wieder wett. „Avon“, „If Only“, „Walking On The Sidewalks“, „Auto Pilot“ und „The Lost Art Of Keeping A Secret“ kommen, wie man’s von den diesmal vier bis fünf (zwei von ihnen Ex-Kyuss) Männern gewohnt ist. Und doch einen Tick ausgereifter, weil neben dem leicht hysterisch intonierenden Oliveri nicht nur Hommes harmonischere Gesangsparts glänzen, sondern auch noch der reibeiserne Mark Lanegan (Ex-Screaming Trees] auf die Bühne gebeten wird. Nein, einen so potenten vielstimmigen Gesang hat man selten auf einem Metal-Konzert. Und weil hier alles sitzt, wackelt und kaum noch Luft hat, kauft man ihnen gerne auch den einen oder anderen Synthie-Akkord ab, den der zweite Gitarrist hin und wieder per Keyboard beisteuert. www.qotsa.com