Quentin Tarantino über Harvey Weinstein: „Ich wusste, dass er diese Sachen tat“
Der Regisseur schämt sich dafür, dass er von Weinsteins Belästigungen wusste und nicht gehandelt hat.
Als der Skandal um Harry Weinstein öffentlich wurde, begannen viele Frauen damit, ihre negativen Erlebnisse mit dem Hollywood-Produzenten zu teilen. Weinstein habe über Jahrzehnte Frauen sexuelle belästigt, vier Vorwürfe der Vergewaltigung stehen ebenfalls im Raum. Die Polizei in New York ermittelt nun gegen Weinstein, die von ihm gegründete Produktionsfirma hat ihn entlassen. Während etliche prominente Weggefährten und Schauspieler sich schnellstmöglich von Weinstein distanziert haben, blieb es um Regisseur Quentin Tarantino etwas länger ruhig.
Ein Statement des „Pulp Fiction“-Regisseurs wurde mit Spannung erwartet. Denn auch er hat seine Karriere zu Großteilen Weinstein zu verdanken. Vor einigen Tagen erbat sich Tarantino etwas Zeit, er sei „stunned and heartbroken“. Nun hat er sich ausführlich zum Weinstein-Skandal geäußert.
In einem Interview mit der „New York Times“ räumt Tarantino jetzt ein, dass er schon länger von den Vorwürfen wusste. „I knew enough to do more than I did“, sagt Tarantino. „There was more to it than just the normal rumors, the normal gossip. It wasn’t secondhand. I knew he did a couple of these things.“
Späte Reue
Quentin Tarantino war vor einiger Zeit mit der Schauspielerin Mira Sorvino zusammen, sie erzählte ihm, dass Weinstein sie belästigt habe. Zudem wusste Tarantino vom Schweigegeld, dass Weinstein der Schauspielerin Rose McGowan gezahlt habe. McGowan behauptet, dass Weinstein sie 1997 vergewaltigt hat.
Tarantino bereut seine enge Beziehung zu Weinstein: „I wish I had taken responsibility for what I heard“. Nun ruft er andere Männer aus der Branche auf, ihre Mitwisserschaft ebenfalls zuzugeben.