R.I.P.: John Barry
Der Komponist unzähliger legendärer Filmmusiken, darunter des James-Bond-Titelmotivs, "Midnight Cowboy" und "Out Of Africa", erlag am 30. Januar in New York einem Herzinfarkt.
John Barry ist tot. Der Komponist unzähliger legendärer Filmmusiken, darunter des James-Bond-Titelmotivs, „Midnight Cowboy“ und „Out Of Africa“, erlag am 30. Januar in New York einem Herzinfarkt. John Barry wurde 77 Jahre alt.
Bekannt wurde Barry zunächst 1957 als Leader der John Barry Seven, einer Rock’N’Roll-Band, sowie des John Barry Orchestras. Seinen Durchbruch feierte der Brite als Komponist des legendären Bond-Titelmotivs. Insgesamt nahm er die Soundtracks zu elf James-Bond-Filmen auf, von „From Russia With Love“ (1962) bis „The Living Daylights“ (1987).
Barry war ein Meister des Arrangements; in seinen frühen Arbeiten („The Knack“, The Ipcress File“) noch Beat-orientiert, experimentierte er im Filmbereich auch mit Jazz („Diamonds Are Forever“), Folk („Midnight Cowboy“), Psychedelia („BOOM!), Elektronik („Jagged Edge“) und Pop („A View To A Kill“). Für seine orchestrierten Arbeiten zu „Dances With Wolves“, „Out Of Africa“, „The Lion in Winter“ und „Born Free“ (Score sowie Titelsong) erhielt Barry den Oscar.
John Barrys Musik, die Melodien, die er für seine Kinofiguren schuf, sei es für Bond, King Kong, Howard The Duck, Robin Hood, Frances Farmer, Bruce Lee oder Hammet, bleibt für ewig mit den Filmen verbunden. Er stattete seine Leinwandhelden mit allem aus, was sie brauchten. Coolness und Laszivität, Würde und Eleganz. Nie gab er sie der Lächerlichkeit preis. Er schrieb kein einziges schlechtes Stück. Selbst Trash wie der „Star Wars“-Rip-Off „Star Crash“ wird durch die Lieder John Barrys zum Erlebnis.
Mit zwei seiner letzten Alben „The Beyondness of Things“, und „Eternal Echoes“, die keine Soundtracks waren, die er also nur für sich selbst schrieb, komponierte Barry seine ganz eigene Form von elegischer, kosmischer Musik. Das All als letzte Station seiner Reise.
Nach dem Tode Jerry Goldsmiths im Jahr 2004 und nun Barrys sind John Williams (79) und Ennio Morricone (82) die letzten Lebenden der Generation großer Soundtrack-Komponisten.
John Barry hinterlässt seine Frau Laurie, vier Kinder und fünf Enkelkinder.