Rammstein in Dresden: Über 1300 Beschäftigte auf Schwarzarbeit kontrolliert


An drei von vier Konzerttagen untersuchten Zollbeamt:innen Sicherheits- und Gastronomieangestellte.

Auf ihrer derzeitigen Europatour haben Rammstein zwischen dem 15. und 19. Mai vier Konzerte in Dresden absolviert. Doch nicht nur 200.000 Fans besuchten die Veranstaltungsreihe in der Flutrinne, sondern auch Mitarbeitende des Zolls. Die Beamt:innen kontrollierten Angestellte auf Schwarzarbeit. Insgesamt soll das Arbeitsverhältnis von über 1.300 Beschäftigten aus etwa 70 Unternehmen überprüft worden sein.

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Arbeiteten „schwarze Schafe“ für Rammstein?

Das Sicherheitsunternehmen „Ihre Wache“ war eine der Firmen, die untersucht wurde. Sprecherin Eva Wagner schien die zeitintensiven Kontrollen jedoch zu begrüßen: „Wir müssen das Thema sehr ernst nehmen. Uns ist es auch ein Anliegen, schwarze Schafe in der Sicherheitsbranche rauszufiltern“, so Wagner gegenüber MDR Sachsen.

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Überprüft worden sei vor allem mögliche Schwarzarbeit. Zusätzlich wurde kontrolliert, ob die Angestellten bei den Arbeitgeber:innen zur Sozialversicherung angemeldet seien. Um die umfangreiche Kontrolle von über 70 Firmen durchzuführen, halfen auch die Landespolizei, das Ordnungsamt und die Ausländerbehörde aus. Die beteiligten Unternehmen stammten aufgrund der Größe der Veranstaltung nicht nur aus Deutschland, sondern auch beispielsweise aus dem 170 km entfernten Tschechien.

Die Prüfungen fanden im abgeschirmten Check-in Bereich statt.

Prüfungen noch nicht abgeschlossen

Neben Rammstein waren die inspizierten Angestellten in Dresden auch für das Heimspiel von Dynamo Dresden, dem Dixielandfestival und einem Konzert von Matthias Reim zuständig. Zwar hat der Zoll zu Beginn der Kontrollen grünes Licht gegeben, jedoch könne man noch kein abschließendes Fazit zu den Prüfungen ziehen, teilte die Zollbehörde Dresden mit. In etwa 400 Fällen stünden weitere Überprüfungen noch aus. Um welche möglichen Verstöße es sich handelt, sei nicht bekannt. Dennoch wird der Einsatz als erfolgreich bewertet. „Dass unsere Prüfungen bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung so reibungslos und effektiv umgesetzt werden konnten, ist vor allem der langfristigen Vorbereitung und der guten Zusammenarbeit mit allen Beteiligten geschuldet“, heißt es gegenüber MDR Sachsen.

Wie Sprecherin Heike Wilsdorf verrät, war das Team des Zolls nicht wegen der Band an der Flutrinne. Einsätze dieser Art sind für Großveranstaltungen üblich. Die Gruppe wird sich derzeit auf dem Weg nach Serbien befinden, wo sie am Freitag (24. Mai) ein Konzert spielen wird. Nach Deutschland kommen Rammstein im Juli wieder.

Hauptzollamt Dresden