Red Noise contra BeBop – Bill Nelsons graue Armee
Eigentlich habe er BeBop Deluxe schon vor zwei Jahren auflösen wollen, erklärte Bill Nelson, als er in London seine neue Band Red Noise vorstellte. Damals habe nur sein Manager ein entschiedenes Veto äingelegt, weil der Split ein finanziellenes Desaster verursacht hätte.
Nelson litt darunter, daß das Publikum eine Weiterentwicklung von BeBop Deluxe nicht akzeptieren wollte. Der einzige Weg, musikalische Veränderungen durchzusetzen, war für ihn somit die Formierung der neuen Gruppe. Mit Red Noise (Bill Nelson, g.voc; Ian Nelson, sax, keyb; Andy Clarke, keyb; Rick Ford, bg; und Steve Peer, dr) produzierte er bereits das gleichnamige Album, das vorerst jedoch nicht bei uns veröffentlicht wird.
„Mit BeBop waren wir ein Opfer unseres Erfolges geworden,“ erklärte Bill. Als bei einem Londoner Konzert einige Leute lautstark nach BeBop riefen, blieb er cool: „Wir haben 1979,“ meinte er. „Ich habe zwar nicht die Absicht, eure Intelligenz zu beleidigen, aber das sind die Tatsachen: Auf euren Eintrittskarten und draußen an der Tür steht nicht BeBop Deluxe, sondern Red Noise. Mir macht es nichts aus, wenn ihr nicht auf mich steht. Aber zwingt mich nicht, etwas zu tun,was ich nicht will.“ Das Publikum hat es akzeptiert.
Übrigens stehen Nelsons Red Noise-Musiker in grauen Flanell-Anzügen auf der Bühne, die an Andy Mackays Mao-Kluft erinnern. „Wir sind doch schließlich eine Armee von Musikern“, sagt Nelson dazu und: „Wir spielen die Volksmusik der 80er Jahre.“