12 Years A Slave :: Regisseur: Steve McQueen
„Django Unchained“ ohne „Django Un“: Amerikas Ursünde unmasked
Dass es ausgerechnet eines britischen Regisseurs bedurfte, erstmals im Kino einen ungeschminkten Blick auf das unmenschliche Unrechtssystem Sklaverei zu werfen, mag bezeichnend sein, ist aber letzten Endes unerheblich. Was zählt, ist der Film. Und der ist ein Hammer. Oder besser: ein Hammerschlag in die Magengrube. Basierend auf dem 1853 erschienenen Erlebnisbericht des Schwarzen Solomon Northup, der als freier Mann aus dem Norden in eine Falle gelockt, betäubt und dann in die Sklaverei verkauft wurde, spielt „Shame“-Regisseur und Turner-Prize-Gewinner Steve McQueen auf der Klaviatur des Horrorfilms, nur dass sein Schrecken echt ist: Ein unerbittlicher Film, der nur von Chiwetel Ejiofors unfassbarer Darstellung erträglich gemacht wird: „Ich will nicht überleben, ich will leben“, sagt er und fasst vortrefflich zusammen, um was es geht.
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