31 Knots :: Trump Harm
Polyvinyl/Cargo
Wenn man Prog nicht sagen soll, was dann?
Man sollte bei 31 Knots nicht immer wieder den Prog Rock ins Spiel bringen. Der Begriff macht sich zu breit, breit wie Bach und die Gesäße aller Dream-Theater-Mitglieder zusammen. Mit 31 Knots haben diese Bilder jedoch, abgesehen von der Obsession für Komplexität und dem Willen, dieser Komplexität als versierte Musiker gerecht zu werden, nichts zu tun. Ihr Rock entschwebt nicht, auch wenn der klagende, irre Reden schwingende, bis zur Schmerzgrenze mit Soul gefüllte Joe Haege einige Theatralik in seinen Gesang legt. Diese Dramatik führt allerdings auf den Dischord-Hardcore der Achtziger zurück. Bis zu Trump Harm hatte das Trio nun schon selbst 15 Jahre Zeit, sich eigene Reime darauf, auf Prog und Hardcore und Math Rock, abzuringen. Und so ist es nun bei einer Version von 31 Knots angekommen, die die Einflüsse von außen, die Haege u.a. als Mitglied von Menomena und Tu Fawning hereinträgt, einfließen lässt, ohne zu viel Reibung zu erzeugen. Und doch hört man jedem einzelnen Stück weiterhin an, dass für diese Art Musik Schlachten geschlagen werden müssen. Und so wie 31 Knots sehen dann die Sieger aus (allerdings nicht auf dem unsäglichen Cover).
Key Tracks: „Get Gone“, „Middle Ages“
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