Aesop Rock
Spirit World Field Guide
Rhymesayers/Cargo (VÖ: 13.11.)
Knarz! Der Doyen der Underground-Rapper mit einem Survival-Ratgeber im Namen der Oldschool.
Wüsste man nicht, dass das hier Aesop Rock ist, die Album-Eröffnung ginge auch als folkloristisches Entree eines World-Music Newcomers durch. Los geht’s mit einem „Hello From The Spirit World“, am Ende des Intros verabschiedet sich der Doyen des Underground-Hip-Hop ungewohnt höflich: „Kindest regards, Aesop Rock“.
AmazonZum zweiten Stück, „The Gates“, gibt es ein schön animiertes Video, die Kamera folgt drei Kids, die ein Buch entdecken, das sich als Portal für eine magische Welt entpuppt. Das ist der Rahmen, in dem sich die 21 Tracks des Konzeptalbums bewegen, darin tauchen Killer-Aale, ein springender Sarg und ein kristallenes Schwert auf. Hört sich nach Mystery-Verfilmung an, ist aber „nur“ dem erzählerischen Reichtum des Rappers und Produzenten geschuldet.
Aesop Rock legt hier im selben Moment eine Art Survival- Ratgeber für diese Hardcore-Zeiten auf, mit dem Know-how eines alten Hasen und der Lust an der Expertise, die ihm die Geister aus der parallelen Welt flüstern. 21 Tracks, wie gesagt, einer oldschooliger und knarziger als der andere, da mag ihm kaum einer das Wasser reichen. Er hat ja auch die Ruhe weg, wenn es darum geht, Details zu organisieren, Rockgitarrensamples und fiese Synthies right-in-your-face zu steuern. Ein Meister der komplexen Reime ist Aesop Rock eh. Und die Veröffentlichung seines 20 Jahre alten (Beinahe-) Debüts FLOAT steht jetzt auch noch an.