Alela Diane :: Alela Diane & Wild Divine
Die Fortsetzung der Familiengeschichte mit einem zur Ruhe gekommenen Stück Folkpop.
Wir erinnern uns des beherzten Gospels, des körnigen Pappkartons mit dem Zweimaster auf dem Cover und des wildesten Yo-ho-ho weit und breit: Alela Dianes mit der üblichen Verspätung 2008 auf dem europäischen Markt aufgeschlagene erste Songkollektion war das Juwel in jedermanns Freakfolk-Sammlung von B wie Banhart bis V wie Vetiver. Genug des Namedroppings, denn schon das Folgewerk To Be Still schien sich einer Katalogisierung zu sperren, und Alela Diane & Wild Devine hat nun definitiv nichts mehr mit dem „New Weird America“ unserer Imagination zu tun. Alela Diane weiß um die Tradition amerikanischer Sängerinnen und Songwriterinnen aus den Sechzigern und Siebzigern, ruft das gepflegte gute Lied einer Carole King wach, oder, wenn es etwas heftiger kommt, das Barmen und Flehen von Grace Slick. Der rote Faden bleibt Herkunft und Familie, Vater und Ehemann haben auch zu diesen neuen Songs beigetragen, die R.E.M.-Produzent Scott Litt in Sound gesetzt hat. Über weite Strecken klingt das geschliffener und beiläufiger als das Debüt, Diane schunkelt sanft durch die Historie der Americana, von streichelnden Steel-Gitarren und wärmenden Keyboards begleitet. Alle mal zurücklehnen, es ist nur eine weitere Folkpop-Platte.
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