Alfie Templeman
RADIOSOUL
Chess Club (VÖ: 7.6.)
Ein Wanderer zwischen Rhythmus-Welten erreicht die Gipfelhütte aus Songwriter-Disco-Funk.
Man wartet ja immer darauf, diesen Moment zu erleben, in dem man weiß: Hit! Der blutjunge Brite Alfie Templeman kreiert solche Augenblicke auf seinem zweiten Album en gros. Mit Federleichtigkeit bespielt er die Klaviatur Dance, Funk und klassisches Songwriting. Es ist eine Freude, endlich mal loslassen zu können beim Hören einer Platte, diesen krampfigen Forscherdrang nach Innovation und Sperrigkeit nicht zu spüren und doch ganz und gar zufrieden zu sein mit der Musik.
AmazonTempleman, 2003 in Bedfordshire geboren, tänzelt durch seine Stücke hindurch, um dann gleich beim nächsten Knaller zu landen. Gesanglich changierend, denkt er sich permanent Kapriolen und Sperenzchen aus, die er locker einflicht. Bei „Eyes Wide Shut“ reizt er seinen Stimmumfang (der beachtlich ist) aus, und setzt seinen Gesang geradezu instrumental ein. Im herrlichen „Vultures“ lässt er Synthies blubbern und Kongos beklopfen, dass es nur so hoppelt, um dann schließlich wirklich im Disco-Wonderland anzukommen, indem er bei „Just A Dance“ den wahrhaftigen Nile Rodgers an die Gitarre lässt.
Es gibt Referenzen (Daft Punk, Scissor Sisters, Talking Heads), aber Templeman schaut natürlich ob seines Alters aus einiger Entfernung auf deren große Zeit. RADIOSOUL ist eine Partyplatte ohne Ausfälle. Ab auf den Balkon, holt die Getränke raus und wackelt zwischen Blumenkübeln herum. Dreht auf!
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