Alicia Keys
Girl On Fire
RCA/Sony Music
Mama Keys revolutioniert den R’n’B. Zumindest ein bisschen…
Die Haare sitzen perfekt. Der Körper ist in ein enges Kleid gezwängt. Die Augen blicken fordernd in die Kamera. Keine Frage: Alicia Keys – Ehefrau, Mutter und Eigenheimbesitzerin – gibt sich erotisch, angriffslustig und fordernd. Wie eine Frau, die weiß, dass ihre letzten Werke nicht so toll waren, und die einen Schritt weiter gehen will. Wozu sie mächtig auffährt.
Angefangen bei Kollaborationen mit Emeli Sandé, Jamie xx (The xx), Dr Dré, Nicki Minaj, Bruno Mars und Frank Ocean. Bis hin zu mutigen Vorstößen in Electronica („Listen To Your Heart“), Jazz („ When It´s All Over“), HipHop („Girl On Fire“), Dub („Limitedless“) und Rock („101“). Was der Pianistin gut zu Gesicht steht, aber nur etwa für die Hälfte der 13 Songs gilt. Der Rest besteht aus dem bewährten Neo-Soul/Gospel/R’n’B-Mix, ist extrem radiofreundlich und wartet mit Texten auf, in denen Keys ihr Familienleben thematisiert.
Motto: „Ich bin wie neu geboren. Es ging mir nie besser. Ich fühle mich unbeschreiblich weiblich. Kinder sind das Größte.“ Weshalb Söhnchen Egypt bei „When It’s All Over“ ins Mikro brabbeln darf – und für diesen Teil wieder Produzenten wie Babyface und Rodney Jerkins verantwortlich zeichnen. Wahrscheinlich, weil ein kompletter Richtungswechsel dann doch zu riskant gewesen wäre. Schade …