Alicia Walter
I Am Alicia
Sooper/Cargo (VÖ: 17.9.)
Die Sängerin der Chicagoer Band Oshwa wandelt auf Solopfaden und flirtet mit dem Disco-Funk.
Wenn man erst mal Alicia Keys ist, muss man wahrscheinlich auf keiner Party mehr den Satz „I Am Alicia“ sagen (außer man will falschbescheiden-charmant sein), aber als Alicia Walter muss man es vielleicht doch noch – und sie tut es ja auch, plakativ im Titel ihrer ersten Solo-Platte. Manche kennen sie vielleicht schon als „die Frau von der in Chicago weltbekannten Band namens Oshwa“.
AmazonNun also alle Vorzeichen auf Selbstfindung, losgelöst vom Kollektiv. Und wie klingt das bei Alicia Walter? Nach Spice Girls auf Latin-Brassband-Soultrip („House Of Yes“, „Talking To Myself“) und nach Broadway-Revue-Jazz („Who Am I“). Oder nach Robyn’esker Donna-Summer-Tribut-Disco („I Feel You“) und nach Prince, haarscharf vorbeikratzend an der Persiflage („Suit Yourself“).
50 Shades of Alicia Walter. Ihre tolle, soulige, mitunter shoutende Stimme hält das Album dann aber tatsächlich zusammen – obwohl es easy auseinanderklaffen könnte. Vielleicht ist das ja auch Björk-Toningenieurin Heba Kadry und Sufjan-Stevens-Produzent Devin Greenwood mit zu verdanken, die stimmig gemischt haben. Darauf einen Toast („A Toast“), it’s showtime.