Amanda Rogers :: Hope From The Forgotten Woods
Make My Day/Alive
Singer/Songwriterin begibt sich in die seelischen Untiefen eines Serienkillers.
Als eine Hälfte von The Pleasants propagiert Amanda Rogers vegane Ernährung, die Rückbesinnung auf die Natur, den bedingungslosen Schutz aller Lebewesen und überhaupt viel Liebe in allen Lebenslagen. Da ist es dann doch eine Überraschung, dass sich die amerikanische Sängerin, Pianistin und Vorzeigehippiebraut für ihr Solo-Album in die dunkelsten Abgründe einer fremden Seele begibt: Auf Hope From The Forgotten Woods schlüpft Rogers in die Haut eines potenziellen Serienkillers. Die Songs, die Rogers im Alleingang ohne ihren Partner, den Pleasants-Gitarristen Mike Matta, eingespielt hat, versuchen zu ergründen, wie einsam, enttäuscht, verzweifelt, verbittert, verlassen jemand sein muss, um keinen anderen Ausweg als Gewalt mehr zu kennen. „I’ll be dying all my life“, singt Rogers. Und von dunklen Nächten, in denen die Dämonen erscheinen. Von Käfigen, in die sich der Protagonist einsperren möchte. Von der Liebe, die womöglich doch noch Erlösung verspricht. Das Fahrwasser, in das sich Rogers begibt, ist gefährlich, es fließt in allernächster Nähe zum Kitsch. Aber sie steuert ihr Konzeptalbum sicher durch die Untiefen, indem sie ein musikalisches Gegengewicht setzt, sich weitgehend allein auf ihr Klavierspiel und ihre Stimme verlässt, die diesmal auch erstaunlich selten jene Nähe zu Kate Bush sucht, die man ihr bisher nachsagte. So spartanisch umgesetzt, bleiben Serienmörder und Schmalz gleichermaßen weggeschlossen.
Key Tracks: „Entrapment“, „Armageddon My Love“, „Mrs. X“
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