Anajo :: Drei

Tapete/Indigo

Drei Bayern machen sich auf nach Hamburg und kommen mit deutschsprachigen Gitarren-Pop-Songs zurück, wie sie kantiger nie klangen.

Für die Aufnahmen zu ihrem dritten Album machten sich Anajo mit Songskizzen auf gen Norden. Sämtliche Vorgänger spielte das Trio bislang zu Hause in Augsburg ein und nahm sich dort Zeit, um an den Stücken zu feilen. In den feinen Clouds Hill Studios mit seinen vielen alten, analogen Instrumenten wählten Sänger und Gitarrist Oliver Gottwald, Bassist Michael Schmidt sowie Schlagzeuger Ingolf Nössner eine andere Arbeitsweise. Hoch oben über den hanseatischen Dächern von Rothenburgsort an der Elbe ließ sich die bayerische Gitarren-Pop-Band nicht treiben, die drei jungen Männer spielten die 13 neuen, deutschsprachigen Lieder in kurzer Zeit weitgehend live ein. Der Sampler blieb ausgeschaltet, der Einsatz elektronischer Hilfsmittel und Overdubs wurde auf ein Minimum reduziert und lieber mal eine Vintage-Orgel eingesetzt. Dadurch klingen Anajo auf Drei direkter, kraftvoller, schrammeliger und rauer denn je, ohne dass der Band der Pop-Appeal verloren geht. Keine Sorge: Anajo sind nicht in die „Hamburger Schule“ gegangen, um zum Diskurs-Pop mit schwergewichtigen, politisch motivierten Texten zu konvertieren. Anajo halten Distanz bei der Sicht auf die alltäglichen Dinge, sie schütten auch nicht ihr Herz aus und kommen doch auf angenehme Weise ohne Phrasen aus.

CD Im ME S. 19