Animal Collective
MERRIWEATHER POST PAVILION
Domino/GoodToGo (VÖ: 28.6.)
Experimental-Pop von 2009, der diesen Namen auch tatsächlich verdient.
Das achte Studioalbum der Band aus Baltimore, 2009 veröffentlicht und bis heute ihr erfolgreichstes Werk, lässt zusammenwachsen, was ursprünglich nicht zwangsläufig zusammengehörte: Synth-Pop und Psychedelic. Denn auf MERRIWEATHER POST PAVILION geben zwar elektronische Klangerzeuger den Ton an, weshalb es an allen Ecken und Enden wabert und rauscht, flirrt und zirpt, doch Panda Bears und Avey Tares mitunter schwelgerisch verschachtelte Gesangsmelodien sind näher am sonnigen Laurel Canyon als an wavig-kühler Distanziertheit oder avantgardistisch krautrockendem Minimalismus.
AmazonAm intensivsten ist das erstaunlicherweise in jenen Momenten, wenn der fast schon dem Hymnischen zugeneigte Überschwang in ruhigere Fahrwasser wie „Bluish“ mündet oder „Guys Eyes“ und „Taste“ komplexe Gesangsarrangements aus dem Pop-Leistungskurs „Beach Boys für Fortgeschrittene“ zitieren. Das Beste daran: All das ist, trotz eines Adjektivs wie „hymnisch“, erfreulich weit entfernt von jenen zeitgleich populären und stets etwas zu großspurig inszenierten Coldplay-Anbiedereien, die sich als Indie ausgaben, aber so was von Mainstream waren. Da ging das Animal Collective deutlich mutiger, konsequenter und kreativer zu Werke. Zum 15. Geburtstag erscheint MERRIWEATHER POST PAVILION als Doppel-Vinyl in transparentem Grün und Blau.
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