Bananagun
The True Story Of Bananagun
Full Time Hobby/Rough Trade (VÖ: 26.6.)
Eine durch und durch eklektische Groove-Pop-Platte, deren Liebesbekundungen bis in den Afrobeat und Psychrock reichen.
Eine Sekunde lang habe ich Bow Wow Wow gehört, in der nächsten waren es Adam & The Ants. Und befindet man sich mitten in diesem ersten Song, spielen Bananagun Bananarama, während sie sich gleichzeitig auf einen Psychrock-Trip begeben. Und war das eben nicht ein La-la-la nach Machart der Fab Four? So viel Zitat kann eigentlich nicht mehr sein im Post-Post-Pop dieser Tage, der längst kritisch seine eigenen Rituale hinterfragt und sich mehr in den Geister-Sphären seiner Vorfahren als in dem Big Bang seiner größten Grooves verlustiert.
So viel Spaß am Zitat hat man lange nicht mehr gehört. Die Band aus Melbourne hat hier den Differenzgewinn auf ihrer Seite: Seit gefühlten 100 Jahren ist keine so eklektische Groove-Pop-Platte mehr erschienen, und keine Band hat sich hierzu so klar geäußert: Es ist eine Ode an die Natur! „Bird Up“: schrilles Vogelgezwitscher und Djembe-Groove, die Natur als Partyhost. „She Now“: Tropicália-Pop aus der näheren Umgebung von Os Mutantes. „The Master“: ein irre groovendes Stück mit Wah-fraWah-Gitarren und einer leichten Folkjazz-Flöte.
„People Talk Too Much“ bahnt sich einen Weg durch den Afrobeat-Dschungel bis zum Funkrock, der in den 1970ern im „Shrine“ in Lagos aufflammte. Das hier ist in der Tat immer auch wieder ein heißer Funk-Scheiß, und man möchte gar nicht darüber nachdenken, was diese Musik so anziehend macht. Sie ist, was sie ist und ist einfach da, „Bang Go The Bongos“.