Beach House
7
Bella Union/[PIAS] Coop/Rough Trade
Fifty Shades of Dream Pop: Die ewigen Träumerle reizen ihren Sound mit Einflüssen aus Shoegaze und Psych aus.
Es gibt in der Popwelt wohl keinen schöneren Ort, um sich stilvoll zu langweilen, als das Strandhaus von Victoria Legrand und Alex Scally. Und das soll ein Riesenkompliment sein, hörte man doch nur den Vormietern Mazzy Star ähnlich gern und beständig beim Schleifendrehen zu wie Beach House.
Wer dem Duo aber anlässlich seines neuen Albums 7 einen Besuch abstattet, dürfte sein psychoaktives Wunder erleben, denn die schlingernden Synthie-Lines in der Vorabsingle „Lemon Glow“ wollen uns lieber in Trance versetzen als in den Schlaf wiegen. Eine ähnliche Schlagseite hat das neonhell glimmende „Black Car“ mit seinem repetitiven Keyboardmotiv.
Die mit wirbelnden Drums eröffnende Shoegaze-Nummer „Dark Spring“ ist eine strahlende Verneigung vor Slowdive, während das zentnerschwere „Pay No Mind“ von Legrands zarter Stimme zum Licht geführt werden mag. Unterstützt von ihrem Co-Produzenten Pete Kember alias Sonic Boom, als einstiger Kopf der Band Spacemen 3 eine Art Urahn aller Indie-Träumerle, spielen Beach House auf 7 alle Facetten ihres Dream-Pop-Repertoires aus: Fifty Shades of Nachtblau, diesmal auch fluoreszierend.