Belia Winnewisser
Soda
Präsens Editionen (VÖ: 2.7.)
Zwischen Reibungen und Synergieeffekten fíndet die Schweizerin Klangkunst zum Ohrenschlackern.
Belia Winnewisser ist in erster Linie Klangkünstlerin und somit an den Reibungen und Synergieeffekten zwischen den Tönen interessiert. Auf ihrem zweiten Album SODA allerdings nimmt sie Club-Elemente in ihre Musik mit auf und präsentiert mit „So Real“ obendrein noch ihre ganz eigene Interpretation eines Stadion-Popsongs.
AmazonDoch selbst wenn Reggaeton- ähnliche Rhythmen das Klangbild prägen, ein Track wie „BT“ tief in der dunkelsten Ecke des britischen Hardcore Continuums fischt, und Winnewisser immer wieder als Sängerin viel Pathos über krachenden Beats ausbreitet, ist die darin eingebaute Aufforderung zum Tanz eine implizite.
Denn die Schweizerin interessiert sich eher für die Unwucht und die klanglichen Qualitäten von Grooves – wie sie Bewegung lostreten und alles zum Schwingen bringen. Davon zeugt allein das knochentrockene Titelstück, eine abstrakte Beat- Skulptur, kein Peak-Time Banger. Das lässt sich zwar allemal in DJ-Sets einflechten, ist in erster Linie aber Ohrenschlackermusik für den Hausgebrauch.