Biffy Clyro
A Celebration Of Endings
Warner (VÖ: 14.8.)
Alternative-Rock-Geknüppele, mit Volldampf in den Abgrund.
Biffy Clyro gehen mit A CELEBRATION OF ENDINGS dort hin, wo es selbst Muse zu doof wird. Zeitweise werden sie so theatralisch, dass sich sogar Bellamy und seine Mannen mit einem „Das glaubt uns doch keine Sau“ abwenden würden. Falls sich irgendwo doch halbwegs vernünftige Songideen auf ihrem neunten Album verstecken sollten, wird man diese nie finden. Rich Costeys hohldrehende Produktion knüppelt diese rücksichtslos wie eine Horde russischer Hooligans zu Boden und tritt ihnen dort noch einmal in die Fresse.
AmazonWenn einfach alles laut ist und vor sich hin scheppert, überlebt keine Dynamik mehr. Darüber verkündet Sänger Simon Neil Weisheiten wie „Times are changing and everybody knows“ (wow!) oder „I never want to spoil an illusion, Abracadabra“ (soso!). Letztgenannte findet sich zusammen mit unzähligen „Hey Hey Hey“s und „Whoa Whoa Whoa“s in „Tiny Indoor Fireworks“ wieder.
Ein Song, wie aus der Hölle des schlechtesten US-Teeniefilms ever entsprungen. So prügeln sich die Schotten wie drei Minions, die auf Speed in einen Mixer gefallen sind, durch brüllende Riffs und Breaks, ohne denen je einen Zentimeter Platz zum Entfalten zu lassen. Aber die wilden Biffy-Buben kennen eben nur eine Richtung: Nach vorne. Selbst wenn da seit ELLIPSIS nur ein tiefer Abgrund auf sie wartet.