BILL WELLS & AIDAN MOFFAT
THE MOST IMORTANT PLACE IN THE WORLD
Chemikal Underground/Rough Trade 27.03.2015
Scottish Miserablism: Der Indie-Pianist und der Ex-Arab-Strap-Grummler mit neuen Indie-Torch-Songs.
Die erste Platte des Duos um Aidan Moffat, früher ein Teil von Arab Strap und Experte für das Dasein im Schattenbereich der Würde, und den kongenialen, auf seinen Soloplatten zwischen Pop-Kleinoden und Indie-Jazz pendelnden Pianisten Bill Wells hieß EVERYTHING’S GETTING OLDER und erhielt 2012 den Award für das beste Album Schottlands.
Die beiden sahen zu Recht keinen Grund, für das zweite Album THE MOST IMPORTANT PLACE IN THE WORLD die Formel zu ändern: Wells spielt hübsche Klavierläufe, Moffat erzählt dazu seine Storys. Zum Beispiel die vom „Unseen Man“, einem Typen um die 40, der nachts in die Clubs schleicht, sich besäuft und am Anblick der Jugend ergötzt. Man will mit diesem Typ nicht tauschen, sagt Moffat zunächst. Um dann am Ende zu gestehen, selbst dieser Typ zu sein.
Zusammengehalten werden die Songs von der Erkenntnis, dass es überall in dieser dreckigen und öden Welt immer noch besser ist als zu Hause. Im trotzig-schönen Finale „We’re Still Here“ sind sie dann alle weg, der Metzger und der Buchhändler, der Buchmacher und der Wirt. „But we’re still here.“ Aber ist das wirklich eine gute Botschaft?