Billy Idol :: Dancing With Myself
Dass Billy Idol einen eher machohaften Ton in seinen Erinnerungen anschlägt, kann nicht verwundern. Schließlich lernten wir ihn in den Achtzigern kennen als comichaften Popstar in Leder, mit geschürzter Lippe und gereckter Faust. Doch seine Wurzeln liegen im Punk, er zählte mit seiner Kollegin Siouxsie Sioux zum „Bromley Contingent“, den ersten Fans der Sex Pistols.
Seine soziologische Analyse dazu klingt so: „Das Gefühl von Freiheit, Liebe und Frieden der Sechziger war der Mentalität eines Polizeistaats gewichen.“ Oder auch persönlicher: „Ein eisiger Wind erfror jede Hoffnung und ließ einem die Eier schrumpfen. Um dagegen anzukommen, mussten wir uns größere wachsen lassen.“ Das tat Billy dann wohl: Nach drei Alben mit seiner Punkband Generation X begann er in den USA eine triumphale Solokarriere: „Brodelnd heißer Rock war das, der dich im Schritt packte und ins neue Jahrzehnt zerrte, in dem Hoffnung und Exzesse Hand in Hand gingen.“ Über die berichtet Billy Idol sehr anschaulich, von Fistfuck-Missgeschicken und Flugzeug-Sex auf H und allerhand anderen Drogenerlebnissen. Spätere Jahre bringen dann aber auch kleinlautere Töne in diese bisweilen etwas überambitionierte, aber spannende Autobiografie.
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