Blues Pills
BIRTHDAY
BMG/Warner (VÖ: 2.8.)
Das vierte Album der Vintage-Rock-Sensation setzt vermehrt auf Sixties-Pop und -Soul.
Als die Blues Pills vor zehn Jahren ihr gleichnamiges Debütalbum veröffentlichten, war die multinationale, in Schweden ansässige Band die Retro-Rock-Sensation der Stunde. Kein Wunder, denn mit der starken Stimme und der Bühnenpräsenz von Sängerin Elin Larsson sowie dem gebürtigen Franzosen und Wunderkind-Gitarristen Dorian Sorriaux schien es, als würden sich die Reinkarnationen von Janis Joplin und Jimi Hendrix einem zeitgenössischen Rockpalast-Publikum in einer gemeinsamen Band präsentieren. Dann jedoch sorgten Burn-out-Erscheinungen, die Trennung von Sorriaux plus die Pandemie für eine Momentum-Bremse.
AmazonVier Jahre nach dem vergleichsweise nur mäßige beachteten dritten Album HOLY MOLY! folgt mit BIRTHDAY nun die Neugeburt. Sogar eine wortwörtliche, denn Larsson erfuhr während der Albumaufnahmen von ihrer Schwangerschaft. Musikalisch emanzipiert sich die Band weiterhin vom Hard Rock, lässt okkulte Untertöne hinter sich und frönt ausgelassen dem Soul und ein bisschen dem Blues, aber nicht ohne diesen Ur-Inspirationsquellen einen Pop-affinen, Adele-in-Rock-Anstrich zu verleihen.
Überzeugend sind Songs wie das flotte und mit dezentem Jamiroquai-Jive daher-kommende „Bad Choices“, das Gospel-Gänsehaut-provozierende „Back On That Horse Again“ oder auch das sich schon im Titel als Soundtrack-Song für ein Reboot des Bond-Franchise anbietende „Somebody Better“ aber allemal.
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