Blur

LIVE AT WEMBLEY STADIUM

Warner (VÖ: 26.7.)

Britpop für Girls & Boys & Diverse: weiteres Live-Dokument einer weiteren Blur-Reunion.

Einen komischen Beigeschmack hinterlässt sie, die jüngste Reunion von Blur. Auf der einen Seite wirkt es so, als könne es Damon Albarn gar nicht schnell genug gehen, einen Schlussstrich unter dieses Kapitel seiner illustren Karriere zu setzen. Bereits im Dezember sagte er mit einiger Geringschätzung: „Es war das Richtige und eine große Ehre, diese Songs noch einmal zu spielen, Zeit mit diesen Jungs zu verbringen, ein Album zu machen, blablabla“, er habe jetzt aber auch keine Lust mehr, „in der Vergangenheit zu verweilen“. Auf der anderen Seite sorgt er mit der kommenden Kinodoku zum Comeback „To The End“ (ab Juli), dem Konzertfilm „Live at Wembley Stadium“ (ab September) und nun auch mit einem weiteren Livealbum für ein langes Nachleben der Ära THE BALLAD OF DARREN.

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Dazu scheinen die alten Wunden vom Battle of the Bands gegen Oasis Mitte der 90er noch nicht ganz verheilt zu sein: Schon bei der Ankündigung der hier mitgeschnittenen zwei Shows im Londoner Wembley-Stadion stellte Albarn die beiden Gruppen wieder in Kontext, scherzte, die Gallaghers würden bei einer eventuellen Wiedervereinigung wohlgleich siebenmal die historische Location füllen. Obwohl er stets behauptete, die Musik seiner Band sei viel zu anspruchsvoll, um je den Mainstream-Appeal von Oasis zu erreichen, scheint es ihm nun doch wichtig zu demonstrieren, welche Band des Volkes er da anführt.

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Wie schon die beiden Live-Platten zum Comeback 2009 ziert auch das Artwork zu LIVE AT WEMBLEY eine beeindruckende Ansicht der Fan- Massen. Hat er das nötig? Und haben wir – nach ­PARKLIVE von 2012 – noch ein weiteres Livealbum der Band nötig? Zumal das neue keinen einzigen Song der grandiosen Comebackplatte THE MAGIC WHIP von 2015 beinhaltet, sondern wieder auf die üblichen Britpop-Klassiker setzt? Nein, wirklich brauchen tut dieses Werk wohl nur Albarns Ego oder wer noch keins dieser Art besitzt. Denn natürlich sind die hier versammelten Performances, allen voran der hintanstehende Set-Closer „The Universal“, superb.

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