Bonaparte
Bonaparte
Staatsakt/Warner
Rockpopgeballer aus der Garage der Einfallslosigkeit.
Tobias Jundt war mal so etwas wie der Botschafter dieses grenzenlosen Berlins, ein schwitzender Rock’n’Roll-Performer aus den Träumen, die der Mitte-Kiez zu produzieren wusste, der Zeremonienmeister einer Freaky-Fukin-Weirdoz- Show, die sich immer wieder neu erfinden wollte. Bis auch das eines Tages zum Selbstläufer wurde und die Band Bonaparte im Chaos ihre Grenzen fand.
Wo Berlin nicht mehr so rastlos schwitzt, war der Sprung in die nächste Dimension erst mal richtig: Flucht nach vorne, Rock aus der Hightech-Garage. Das neue Bonaparte-Album hat Jundt jetzt in New York mit Andy Baldwin aufgenommen. Man könnte diesem Songdutzend attestieren, dass es eine gewisse Knackigkeit, dass der eine oder andere Track („I Wanna Sue Someone“) das Zeug zum US-College-Radiohit besitzt. Darüber hinaus aber ist Jundts Rockpopgeballer auf Rotz- und Trotzbasis doch eine reichlich öde Geschichte:
Die Gitarrenriffs voraussehbar, Beats und Synthie-Gepolter von erlesener Einfallslosigkeit, Jundt blubbert Punkweisheiten wie alten Kaugummi in den Orbit („Out Of Control“, „Into The Wild“). In dieser New Yorker Garage werden ein paar Blaupausen zu viel durch den Soundwolf gedreht, Plastic Bertrand hat das alles schon besser und viel früher gemacht („Ça Plane Pour Moi“). Und Tobias Jundt mit „C’est À Moi Qu’tu Parles?“ sowieso.