Casper Skulls
Knows No Kindness
Next Door Records (VÖ: 12.11.)
Folk, der zwischen Mazzy-Star-Apathie und Mumford-Abitur-Trauma die gute Mitte findet.
Das Zusammenwirken von Frontfrau Melanie St-Pierres Gesang und wohliger Folk-Instrumentierung, die wie geschaffen für Herbst und Winter scheint, macht Casper Skulls’ zweites Album zu so einer runden Angelegenheit. Nicht nur schmiegen sich die Gitarrenmelodien, die Bassist Fraser McClean situativ elektronisch modifiziert, betulich in die Gehörgänge, St-Pierres Stimme übertüncht sie mit exakt dem gebotenen Grad an Sanftheit.
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Die beiden ersten Songs, „Tommy” und die starke Leadsingle „Thesis”, täuschen mit ihrer Mazzy-Star-Apathie aber ein wenig: KNOWS NO KINDNESS ist keine reine Schwelg-Platte, auch wenn das Tempo moderat bleibt. Das Quartett aus Ontario konzipiert seine Songs zwar meist schmusig, legt sie dabei aber intelligent und glaubwürdig emotional an. Wenn auf „Monument” der Banjo-Hammer ausgepackt wird, kommen keine Mumford-and-Sons-Traumata aus der Abitur-Phase hoch, nein: Casper Skulls’ Musik hat Bestand, weil man ihr die Aufrichtigkeit abnimmt – eine rare Qualität im Indie-Folk-Sektor.