City And Colour :: Little Hell
Cooking Vinyl/Indigo
Ein Singer/Songwriter muss wissen, wo unten ist. Dallas Green weiß Bescheid.
Dieser Mann weiß, wo unten ist. Wenn es Dallas Green schlecht geht, dann versinkt er in einem „Sumpf aus Verzagtheit“. Wenn er anderen Hoffnung schenkt, bleibt doch nur keine mehr übrig für ihn. Und überhaupt ist es so dunkel in der Welt, dass sich die Liebenden nur erkennen können, wenn ihre Herzen besonders hell brennen. Als City And Colour veröffentlicht Green mit Little Hell nun schon zum dritten Mal ein Album, auf dem er all die Abgründe verarbeitet, die seine Band Alexisonfire in ihrer entschieden forscheren Ausrichtung wohl kaum verhandeln könnte. Jene Abgründe, in die die Liebe den sich verzehrenden Manne führt, aber aus denen wieder auch nur die Liebe den Manne retten kann. Es ist ein Teufelskreis und Dallas Green hat ihn, wie es sich für einen richtigen Singer/Songwriter gehört, für jeden Song erneut durchschritten. Dabei ist Little Hell im Vergleich zu den ersten beiden Solo-Alben sogar etwas aufgeräumter geraten. Der Grund mag sein, dass die spartanische Akustikgitarre weitgehend ausgedient hat, dass öfter ein Klavier den süßlichen Folk verdrängt, dass sich schließlich in „Sorrowing Man“ sogar eine alles übermannende Orgel in luftige Höhen schrauben darf. Von dort oben allerdings, so scheint es, wirkt das Elend der Welt sogar noch einmal erbärmlicher, von dort oben sieht man noch deutlicher, wo unten ist.
Key Tracks: „Natural Disaster“, „Hope For Now“
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