Class Actress :: Rapprocher
Carpark Records/Indigo
Viele Synthesizer, eine zarte Stimme, reichlich Pop und schon wieder die Achtziger. Trotzdem immer gerne genommen.
„Journal Of Ardency“, die erste EP von Class Actress, enthielt eine Version von Neon Indians „Terminally Chill“ und erschien bei Terrible Records, dem Label von Grizzly-Bear-Bassist Chris Taylor. Elizabeth Harper war die Frau, der die Stimme gehört. Sie hatte zuvor schon mal gemeinsame Sache mit Caroline Polachek von Chairlift gemacht. Angesichts dieser Referenzen wird einiges klar. Es geht um Brooklyn. Und natürlich um Synthesizer-Pop, der im New Yorker Stadtteil seit Telepathe, A Hundred In The Hands und Computer Magic unaufhaltsam seine Bahnen zieht. Mehr noch als bei diesen Leuten wird bei Harper und ihren beiden Helfern Mark Richardson und Scott Rosenthal deutlich, dass man die Zeit am liebsten wirklich 30 Jahre zurückdrehen würde, wenn man könnte. Den Vergleich zu The Human League und deren Glanzwerk Dare muss man unbedingt ziehen, wenn der hymnische Keyboardsound einsetzt, der zum Beispiel für „Open Your Heart“ charakteristisch ist. Harper hält sich dazu eher zurück. Von Anfang an fühlt man sich bei ihr an die verträumte Art von Elizabeth Fraser (Cocteau Twins) erinnert, was auch dann noch der Fall ist, wenn die Musik Lust auf Nachtleben und Tanz suggeriert. Das Ergebnis ist ein verdammt verlockendes Angebot für Leute, für die Pop grundsätzlich elektronisch, dabei aber nicht so pathosbeladen wie bei Hurts sein muss.
Key Tracks: „Love Me Like You Used To“, „Weekend“, „Limousine“
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