Cold War Kids :: Mine Is Yours

Downtown/Coop/Universal

Indierock, die leicht variierte Soul-Variante.

Früh gehypt, kurz gefallen, jetzt der Richtungswechsel. Wenn junge Bands wie die Cold War Kids einen Schlussstrich unter ihr bisheriges Werk ankündigen, hört sich das sehr verdächtig nach Altherrenrock an. So viel hat ja noch gar nicht kaputtgehen können. Das Debütalbum Robbers & Cowards war in der Blogosphäre zum heißen Scheiß der Saison 2007 ausgerufen worden, der britische NME hatte die Kids zu Amerikas bester neuer Band erklärt. Dass der Nachfolger Loyalty To Loyalty (2008) einen Durchhänger markierte, geschenkt. Im Prozess der Soundfindung sind die Kalifornier mit den elf neuen Songs ein Stück weiter gekommen. Es ist eine leichte Variation, kein Dogmenwechsel. Die Cold War Kids haben sich nach wie vor dem Indierock in einer Soul-Spielart verschrieben, Sänger Nathan Willett kurvt melancholisch über schwerem Getrommel und Bass-Gemurmel – es rumpelt ganz prächtig im Getriebe der Songs. „Out Of The Wilderness“ dringt auf Arcade-Fire-Soundterrain vor, Willetts Gesäusel hängt bleiern in der Luft. Später auf dem Album zeigen die Kids, was sie sonst noch alles können. „Sensitive Kid“ geht mit einem piesackenden E-Gitarren-Riff auf Reise und landet anschließend pianoweich im Refrain. Die Cold War Kids spielen heute auf dem Level, das man von der besseren Hälfte der Indierock-Welt erwarten darf.