Conner Youngblood
Cheyenne
Counter Records/Rough Trade (VÖ: 17.8.)
Auf seinem Debüt überzeugt der Multiinstrumentalist mit mal sphärischem, mal elektrifiziertem Indie-Folk.
„Folktronica“ nannte man die Verbindung folkiger und elektronischer Klänge, mit der etwa Dan „Caribou“ Snaith und Juana Molina einst reüssierten, früher einmal. Ein Genrebegriff, der sich im Grunde auch auf die Stücke von Conner Youngblood anwenden ließe, schlussendlich aber etwas am Ziel vorbeiführt. Zwar lässt Youngblood ebenfalls gerne mal den Drumcomputer pluckern, die Verflechtung von Digital und Analog findet bei ihm allerdings weniger konsequent statt. Vielmehr ist es eine überaus zeitgemäß elektrifizierte Indie-Folk-Interpretation, die der Mann aus Nashville auf seinem Debütalbum präsentiert.
So überzeugt er auf CHEYENNE mit einer Detailfülle, die Harfen, Bassklarinetten und Trompeten ebenso einschließt wie massive elektronische Bassgrundierungen und das eine oder andere Auto-Tune-Geleier. Vor allem aber hat er ein wunderbares Händchen fürs fein Zusammengeflochtene und fürs Sphärische, fürs Crescendo und den hypnotischen Loop. Falls jemandem der gute, aber auch etwas arg gehypte Bon Iver womöglich eine Spur zu verkopft sein sollte – hier wäre eine tolle Alternative dazu!