Damien Jurado
Visions Of Us On The Land
Secretly Canadian/Cargo
Abschluss seiner psychedelischen Prog-Folk-Trilogie.
Damien Jurados Œuvre– seit 1995 ganze 13 Alben – mag ein umfangreiches, eines voller Wendungen sein. Und doch ist da eine Zäsur, mit der sich die Karriere des Songwriters aus Seattle in ein Vorher und ein Nachher teilen lässt.
Vorher, das war ein stetiges Mäandern zwischen folkigem Minimalismus und Indie-Rock. Solides Handwerk, dunkel in den Lyrics und den Stimmungen, und doch kein Vergleich zu dem, was folgen sollte, als sich Jurado 2010 für SAINT BARTLETT mit Produzent Richard Swift zusammentat. Ein Glücksfall. Für Jurado, weil da endlich einer war, der seinen Songs Opulenz verlieh. Für Swift, weil er sich mit diesem Album direkt einen Namen machte, der ihm u.a. Aufträge für Foxygen und The Shins bescherte.
VISIONS OF US ON THE LAND, ihre vierte Zusammenarbeit, stellt nun den Abschluss einer Trilogie dar, in der Jurado einen namenlosen Protagonisten durch eine Art Parallelwelt schickt, auf dass sich ihm dort „universelle Wahrheiten erschließen“. Das klingt recht eigen, und tut doch nichts zur Sache, denn der psychedelisch angehauchte Prog-Folk, der die drei Alben eint, kommt auf den 17 neuen Stücken wunderbar leichtfüßig und geschmeidig daher: lateinamerikanische Rhythmen, herrliche Streicherarrangements, schwebende Saxofon-Soli, britzelnde Fuzz-Exzesse, Grüße an Ennio Morricone und die Swinging Sixties – Wahnsinn, was für eine Detailfülle sich doch um eine lässig geschrubbte Akustische herumbauen lässt!