Damien Rice

My Favourite Faded Fantasy

Atlantic/Warner

Minimalbombast: Der irische Songwriter meldet sich nach acht Jahren mit seinem dritten Soloalbum, dem ganz großen Orchester und mit Rick Rubin zurück.

Damien Rice ist wieder da. Als Musiker war er nie weg – 2011 etwa nahm er mit Schauspielerin Melanie Laurent auf – sein zweites und bisher letztes Soloalbum 9 aber liegt satte acht Jahre zurück.

Heute macht der Songwriter, den die Popwelt vor allem für sein bombastisches Debüt O und die Verwendung von Songs wie „Cannonball“ und „Blower’s Daughter“ in etlichen Kinoromanzen und TV-Serien wahlweise liebt oder too much findet, dort weiter, wo er damals aufhörte. Auch MY FAVOURITE FADED FANTASY wird von Klavier, Gitarre, Streichern und Bläsern, von Laut-Leise-Dynamik, Melodramatik, Straßenmusik, Chören und ganz viel Inszenierung getragen, was nicht zuletzt am neuen Produzenten Rick Rubin liegen mag.

Zuerst aber lebt Damien Rice noch immer von seiner einzigartigen Stimme. Die klingt 2014 noch androgyner, das Orchestrale noch opulenter, das ganze menschliche Drama in acht Songs über rund 50 Minuten noch formvollendeter. Jetzt müssen nur noch die Filme gedreht werden, deren Soundtracks Rice etwa mit „The Greatest Bastard“ einmal mehr beflügeln könnte. Es dürften wieder Herzschmerzdramen werden.