Das Weiße Pferd
Münchner Freiheit
Sub Up, Schamoni Musik, Echokammer
Durchdachter Klamauk-Rock aus der bayerischen Hauptstadt.
Nein, hier geht es nicht um „Ohne dich (schlaf ich heut Nacht nicht ein)“. Die Band Münchener Freiheit schreibt sich sowieso ganz anders als MÜNCHNER FREIHEIT, das dritte Album von Das Weiße Pferd. Mit Titeln wie „Straßenkämpfer“, „Spielverderber“ und „Underclass Hero“ erinnert die dazugehörige Tracklist an die einer Schrammel-Punkband aus Papas Garage in der heimischen Vorstadt: Genervt von dem, was man als junger Mensch auf den grauen Straßen einer ideenlosen Gegend sieht. Und davon überzeugt, dass es auch anders gehen muss. Eine Attitüde, die die acht Herren von Das Weiße Pferd annehmen und mit MÜNCHNER FREIHEIT einen amüsant gesellschaftskritischen Lebensentwurf fertigen, einen Anreiz zum Andersmachen und -denken.
Die starken Songs der Platte machen durch Abgrenzung auf sich aufmerksam. Wie „Akkordarbeit“, bei dem man sich zum Appellantritt getriezt fühlt und doch schmunzeln muss, sobald man merkt, dass der Gesang den strikten Akkorden folgt und der Titel in der Wortwörtlichkeit endet. Untergebracht neben einem stetig repetierten Einzeiler im „I Love You Song“ und seichten Bossa-Nova-Tunes in „Belmondo“, denn nur so entfaltet sich die Wirkung solcher Tracks: Sie wollen ungemütlich sein.