Dave Huismans :: Fever
Dubstep: Studio 54 meets Plastic People? Schlaghose meets wobble? Nicht ganz, für Album Nummer drei gräbt 2562 trotzdem die Discokisten aus.
Der Niederländer Dave Huismans war schon immer in einschleusender Mission unterwegs. Als 2562 brachte er mit den ersten beiden Alben Techno in den Dubstep, sein Alter Ego A Made Up Sound drehte den Spieß einfach um und zerrte die verspulten Rhythmen der Insel in seine Technogerüste. Nun klingt auf seinem dritten Album als 2562 (dafür wurde prompt ein neues Label gegründet) erstmal alles sehr vertraut. Technoider Garage („Cheater“), kalte Industrialstampfer („Flavour Park Jam“) und das In-Your-Face-Brett „This Is Hardcore“, bei dem der Titel Programm ist, feiern wieder eine Reunion. Home is eben where the bass is. Dass aber ausnahmslos jeder Ton, ob Subbass, Hi-Hat oder peitschender Beat aus den Rillen alter Disco-12-Inches geschnitzt wurde, ist alles andere als sofort ersichtlich. Eigentlich wollte Huismans nur ein paar Samples sortieren, schnell wuchs daraus aber der selbstauferlegte Zwang, die ganze Platte zu 100 Prozent aus Discosamples zu produzieren. Umso beeindruckender, weil das Konstrukt nichts von Edits oder Cover wissen will, sondern im Grunde ein typisches 2562-Album bietet. Pluspunkte für Kreativität. Dass die Musik beeindruckend ist, fast geschenkt.
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