David Lowery :: The Palace Guards
Blue Rose/Soulfood
Americana aus der Prä-Web-2.0-Ära mit Beiträgen von Leuten, die bei Sparklehorse, Counting Crows und Cracker spiel(t)en.
David Lowery gilt langjährigen Americana- und US-Alt-Rock-Freunden als Inkarnation des geistreichen Menschen. Nicht zuletzt deshalb, weil er eine der schwungvollsten Anleitungen für den Umgang mit Nazi-Punks in diesen Jahren gegeben hat: „Take The Skinheads Bowling“, das Stück, das Camper Van Beethoven Mitte der 80er weit über Szenekreise hinaus bekannt gemacht hat. Mit seiner zweiten Band Cracker übte der Lowery dann bereits den Gang in den marktüblichen Gitarrenrock. Für das Solodebüt hat er sich, auch schon 50, sieben Jahre Zeit gelassen, was man The Palace Guards in keinem Moment anhört. Die neun Songs, die er in Richmond, Virginia, mit Beteiligung diverser Kumpels von Cracker, Counting Crows und Sparklehorse aufnahm, könnten auch in einem Take und aus einer spontanen Laune heraus entstanden sein. Mit Pedal Steel, Banjo, Harfe und Fiedel unterlegte Folk-Rock-Tracks auf sachter Schunkelbasis, die daran erinnern, wie Americana vor dem Web 2.0 einmal geklungen hat. Das Talent, catchy Songtitel zu schreiben, besitzt Lowery immer noch, wie er mit „I Sold The Arabs The Moon“ unter Beweis stellt. Im Moment, da diese Kritik geschrieben wird, möchte man mitnicken: Dann haben die Ägypter endlich einen Ort gefunden, an dem Husni Mubarak sicher entsorgt werden kann.
J Mascis
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