Death From Above 1979
The Physical World
Caroline/Universal
Zehn Jahre nach dem Debüt veröffentlicht das Dance-Punk-Duo endlich den Nachfolger. Sexy Results? Geht so.
Als Sebastien Grainger im Februar 2011 verkündete, dass er und Jesse F. Keeler wieder unter dem Namen Death From Above 1979 auftreten würden, frohlockten Fans im Internet. Warum eigentlich?
YOU’RE A WOMAN, I’M A MACHINE, das bisher einzige Album des Duos, war 2004 ein potenter Bastard aus Motörhead-Bässen und elektronisch angehauchtem Indie-Rock. Trotzdem hinterließen DFA 1979, als sie sich auflösten, nur eine kleine Lücke, die New-Rave-Bands wie Klaxons wenig später schlossen. Ist die Begeisterung über die Reunion also gerechtfertigt? Vielleicht kann THE PHYSICAL WORLD diese Frage beantworten.
Ein energischer Drum-Roll eröffnet die Platte. Es wird losgerockt. „I go crazy“, jubiliert Grainger, Keeler spielt auf seinem Rickenbacker-Bass die schönsten Riffs von Black Sabbath und Led Zeppelin – und schon sind wir zurück im Sommer 2005, als junge Menschen, beflügelt von Wolfmother und eben DFA 1979, sich plötzlich wieder für Hardrock begeisterten. Man staunt über den mächtigen Sound, den Keeler und Grainger ganz ohne E-Gitarre erzeugen.
DFA 1979 sind ungestüm wie vor zehn Jahren. Hielte man es mit CSS und wollte sich zur ihrer Musik lieben, man bräuchte die Kondition eines deutschen Nationalspielers. Selbst das bloße Zuhören ermüdet bald.
Grainger trommelt einen schweißtreibenden Beat, der sich gefühlt durch das ganze Album zieht und alle Songs auf THE PHYSICAL WORLD sehr ähnlich klingen lässt. Plötzlich erinnert man sich, dass das beim Debüt ähnlich war. Und wieder fragt man sich, warum diese Reunion begeistert aufgenommen wurde. Nach elf Songs und 36 Minuten ist der Hunger auf eine zweite Platte von DFA 1979 mehr als gestillt.