Dicht & ergreifend 

Ghetto Mi Nix O 

Zipfe Adam 

Auf ihrem zweiten Album emanzipieren sich die niederbayerischen Mundart-Rapper vollends von ihrem Ruf als reine Beats’n’Blasmusik-Spaßtruppe. 

Der nicht-bayerische Teil deutscher Hörer dürfte sich schwertun, den Texten von George Urkwell und Lef Dutti auf GHETTO MI NIX O zu folgen. Was schade ist, wenn man bedenkt, dass die beiden bereits auf ihrem Debüt DAMPF DER GIGANTEN mit blitzgescheiten Reimen die Abgründe des bayerischen Bierdimpfl-Wertkonservatismus ausleuchteten. Auch auf dem Nachfolger – dessen Titel auf das grassierende Scheuklappenprinzip des Rückzugs ins Private anspielt – wird nicht mit Kritik gespart.

Angeschoben von plastischen Beats und satten Bläsersätzen, geht es hier durch einen Themenkomplex, der von der abstrakten Angst vor der Andersartigkeit („Ned Dahoam“) über die Ausbeutung der Umwelt aus monetären Beweggründen („Grias de God scheene Gegn’d“) bis hin zum Gefahrenpotenzial digitaler Oberflächlichkeiten („Dont Believe The Like“) reicht. Für lustige HipHop-Hedonismen und ausgestellte Kiffer-Wurschtigkeit bleibt bei  18 Tracks sogar auch noch Zeit.  

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