Die Heartbreakers :: Große Träume, harte Realität
Die Abenteuer einer fiktiven Beatband.
Recklinghausen, 1965: Die Stones gastieren im benachbarten Essen, und was die Stones können, das wollen Die Heartbreakers natürlich auch erreichen – „da oben“ die Sau rauslassen, umjubelt von den Massen. Die Realität sieht allerdings anders aus, Kneipenauftritte vor irritierten Schlagerfreunden stehen auf dem Programm, Polizisten ständig vor der Tür – und überhaupt: So recht in die Puschen kommen die Heartbreakers ohnehin nicht. Peter Bringmanns Kinofilm aus dem Jahre 1982 ist eine nette Hommage an den Beat-Aufbruch in Deutschland, darüber hinaus eine erträgliche Liebesgeschichte. Szenerie und Ausstattung sind authentisch, nur die Musik klingt bisweilen ein wenig zu sehr nach 1982:
Da patscht das vollfette Schlagzeug, der Sänger klingt wie ein engagierter Deutschrocker und die Gitarren hängen alle ein wenig zu tief. Beatbands anno 1965 klangen definitiv anders – und traten auch anders auf. Aber der Film ist eben Fiktion und keine Dokumentation, weshalb das schon in Ordnung geht. Dass die Schauspieler mitunter ein wenig hölzern dialogisieren, ist dem Autorenfilmer-Credo jener Jahre geschuldet, das Laien gegenüber Profis gerne den Vorzug gab. Dennoch: sehenswert.
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