Dinosaur Jr. :: Live At 9:30 Club In The Hands Of The Fans
MVD Visuals
Wenn Fans das Ruder übernehmen: im Rausch der Rückkopplung
Lärm zu erzeugen, scheint nicht so einfach zu sein – da muss sich selbst das US-Trio Dinosaur Jr. redlich Mühe geben. Vor einer Wand aus Marshall-Verstärkern versucht Bandchef J Mascis seiner Gitarre Noise-Attacken zu entlocken, was ihm zum Auftakt von „Live At 9:30 Club In The Hands Of The Fans“ mit Hilfe zahlreicher Effektgeräte auch gelingt. In Folge unterziehen sich Mascis, Bassist Lou Barlow und Schlagzeuger Murph einem seltsamen Experiment, wie es wohl nur das Internetzeitalter hervorbringen konnte: Wenn Dinosaur Jr. im 9:30 Club in Washington den kompletten 88er-Meilenstein Bug inklusive zweier Zugaben aufführen, dann übernehmen sechs per Wettbewerb im Web ausgeloste Fans die Regie – allerdings unter der Ägide von Profi-Regisseur Dave Markey. Dinosaur Jr. erzeugen mit Akribie monumentalen Krach – allein der Gesang von Mascis und Barlow geht im nervösen Gewitter aus Metal, Punk und Noise nahezu unter. Aber wenn Misanthrop J Mascis nach jedem Bombardement mit stoischer Mine akribisch seine Gitarre stimmt und nur selten ein Wort an die Gemeinde richtet, dann erzeugt das nichts als Bewunderung. Mike Köhler
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