Dry Cleaning

New Long Leg

4AD/Beggars/Indigo (VÖ: 2.4.)

Vorne Sprechgesang, hinten unaufgeregte Gitarrenmusik – und trotzdem super.

Die Band aus Südlondon läuft unter dem Neo-Postpunk-Label, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Was Dry Cleaning im Vergleich zu den Kollegen fehlt, ist jegliche Form von Hyperaktivität: Von Anfang bis Ende abgeklärt spielt sich die Band durch ihren musikalischen Kosmos, die lässige Grundstimmung ist der große Unterschied zwischen Dry Cleaning und Black Country, New Road, bei denen Panik und Übersprunghandlungen dazugehören.

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Dry Cleaning behalten die Kontrolle. Das gilt für die „Queen of Sprechgesang“ Florence Shaw, die genau eine Stimmlage nutzt – und dennoch begeistert. Das gilt aber auch für die drei Jungs hinter ihr, deren Bandsound sich akkurat an den Vortrag anlehnt. Es steckt New Wave, Progrock, Britpop in diesen Klängen. Zum Ausbruch kommt es aber nicht.

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Dass NEW LONG LEG trotzdem nicht langweilt, liegt an der cleveren Komposition der Stücke: Dry Cleaning brauchen keine Refrains oder Strophen, sie erschaffen die Hooklines auf andere Art, durch Formulierungen wie „simple, pimple“, durch die Erzählung von „Her Hippo“, das der toxischen Männlichkeit auf die Schliche kommt, oder durch die Raffinesse des Titelstücks, bei dem die Band kurz wie eine Folkrockgruppe aus den 70ern klingt. Die coolste Monotonie des Frühlings!

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