Retro-Soul-Spezialist gräbt sich zu Südstaaten-Wurzeln durch.
Folgt man der Beschreibung, mit der Durand Jones seine Heimatstadt Hillaryville im Spoken-Word-Interlude „The Place You’d Most Want To Live“ skizziert, so darf man sich diese als einen wunderbaren Ort des Neubeginns vorstellen. Jones erzählt von einem Städtchen zwischen den Windungen des Mississippi, gegründet von ehemaligen Sklaven nach dem Bürgerkrieg; vom intensiven Grün und der Weite der dortigen Zuckerrohrpfanzungen; und von seiner Großmutter, die dieses Idyll als „the place you’d most want to live“ verstand.
AmazonUnd so umkreist Jones auf seinem Solodebüt (sprich: erstmals nicht mit seiner Stammband The Indications) also einen Ort, aus dem er einst mangels Perspektiven flüchtete – dessen Zauber ihn jedoch nie so ganz losließ. Er tut das mal mittels der sumpfigen Grooves jenes rockinduzierten Soul-Sounds, wie man ihn etwa von den Alabama Shakes kennt („Have Mercy On Me“). Mal mittels umwerfender Schmachtereien vom höchsten Punkt einer turmhoch aufgestapelten Wall of Sound („That Feeling“). Und im Titelsong auch mal in der erhebenden Call-and-Response-Manier eines Gospels, den er auf selten schöne Weise ins Ätherische überführt. Glory Halleluja!