Eels
EELS TIME!
E Works/PIAS/Rough Trade (VÖ: 7.6.)
Die Zeit vergeht? Gar nicht mal so schlimm, solange wir solch grandiosen Kummer-Pop haben.
Mark Everett alias E singt, erster Satz: Time, it’s all about time now. Die vierte Dimension ist das große Thema dieses 15. Albums der Eels, genauer gesagt: deren Vergehen, denn „time passes slowly and then it speeds up“. Die Liebe vergeht („And You Run“), selbst um mich auf die Liebe vorzubereiten. die zu einem Goldfisch („Goldy“), die Unbesiegbarkeit des Helden ( „Haunted Hero“) und natürlich auch das Leben selbst, nicht nur in „Lay With The Lambs“: „Gettin’ born, go to school / Get a job and fucking what?“
AmazonDieser unaufhaltsamen, überall zu beobachtenden Vergänglichkeit begegnet E nicht, wie es das Cover nahelegt, mit einem kräftig-trotzigen Tritt, sondern mit melancholischen, fast schon resignierten Tönen. Die Band und die diversen Kooperateure von Koool G Murder bis The Chet geben sich Mühe, gar nicht so laut zu hören zu sein. Es klimpert und klackert also, pluckert und plackert, säuselt und trötet, während des Meisters Bart immer länger wird und er kaum die Stimme hebt, aber doch so eindrücklich und wundervoll singt, wie man es von ihm kennt.
Und, auch das kennt man, schlussendlich ist es dann doch gar nicht so schlimm, alles irgendwie auch ironisch und die Liebe mag vergehen, aber sie gibt eben doch Hoffnung. Zieh dir dein dickstes Lächeln an, singt Everett, denn Lächeln ist gerade schwer angesagt, und dann gehen wir zum Ball: „What else is there but love.“ Ja, was bleibt denn sonst?
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