Eels

The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett

[PIAS] Coop/Rough Trade

Freistil: 13 Songs zwischen Americana, Orchesterpop, Psychedelia und Vaudeville. Allesamt mit ambitionierter Botschaft.

Das Leben ist scheiße. Meint zumindest der kauzige Mastermind der Eels, der mit 51 Jahren vor einem privaten Scherbenhaufen steht. Seine Ehe ist in die Brüche gegangen, seine Familie zu großen Teilen verstorben, sein Hund weggelaufen, und er selbst fühlt sich alt, einsam und allein. Deshalb versteht er seine CAUTIONARY TALES … auch als Warnung an alle Männer mit ähnlichem Lebenswandel – viel unterwegs, jede Art von Beziehung komplett vernachlässigend und weder trocken, treu noch aufrichtig.

Ein Ansatz, der einen hohen Preis verlangt, emotional wie materiell. Und weshalb die Kernaussage dieses tieftraurigen 13-Song-Parcours auch lautet: „Hört genau hin und macht nicht die gleichen Fehler wie ich.“ Wobei der Mann aus Silverlake genug plakative Beispiele abliefert: Er hat nur Fragen, aber keine Antworten, wird immer mehr zum dreckigen, alten Mann und trauert seiner Jugend nach.

Das wirkt nur deshalb nicht vollends deprimierend, weil Everett das Ganze ebenso geschickt wie gekonnt verpackt. Mal mit Folkrock, dann filigranem Orchesterpop, lupenreinem Country, entspannten Westcoast-Sounds sowie psychedelischen 60s-Klängen. Wie eine gigantische Jamsession aus Brian Wilson, Neil Young, Johnny Cash, den Beatles und Tom Waits, die alle musikalischen Register zieht, von kompositorischem Können zeugt und die traurige Botschaft nachhaltig unterstreicht. Da kann man ja kaum anders, als Mark weiterhin viel Pech zu wünschen.