Eleventh Dream Day :: Riot Now!
Thrill Jockey/Rough Trade
Indierock: Die Chicago-Band gibt ein Statement des Überlebens mit Verweisen auf Neil Young und Punkrock ab.
Wie uns eine aktuelle Zahlenreihe aus dem Königreich Großbritannien zu vermitteln versucht, ist die Rockmusik nun auch statistisch gesehen so gut wie tot: Nur noch drei der hundert bestverkauften Songs des Jahres 2010 können dem Genre Rock zugeordnet werden. Die Prophezeiung vom Ende des Rock ist halb so alt wie die Geschichte des Rock, bei einer Statistik wie dieser handelt es sich auch nur um einen weiteren interessanten Blödsinn. Rock macht heute als Genre eben keinen Sinn mehr, wenn man sich für Math-, Prog-, Dark-, Punk- oder Indierock interessiert – oder das neue Album einer schon recht betagten Band wie Eleventh Dream Day anhört. Seit dem Debüt Prairie School Freakout sind über 20 Jahre vergangen, und es gibt keine grundsätzlichen Neuerungen im Sound der Band aus Chicago. Rick Rizzo, Janet Beveridge Bean, Doug McCombs und Mark Greenberg haben ein Statement des Überlebens abgegeben, sie baden in Melodie und Gitarrenfeedback aus der Neil-Young-Schule, sie singen Punk-Slogans, die man mit 100 noch gut finden kann. Wenn Riot Now! in irgendeiner Weise einen Angriff darstellt, dann gilt dieser der blödsinnigen Totengräberei dessen, was einmal Jugendkultur war.
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