Eliza Shaddad
The Woman You Want
Ferryhouse Productions/Rough Trade (VÖ: 16.7.)
Das zweite Album der Songwriterin entstand auf engem Raum. Kleinformatig klingt es deshalb keineswegs.
Noch so ein klassisches Lockdown-Werk. Eigentlich wollte Eliza Shaddad den Nachfolger ihres Debüts FUTURE mit Band aufnehmen. Stattdessen entstand es mit ihrem Angetrauten zwischen schalldämmenden Matratzen im Schlafzimmer in Cornwall. Und Lagerkoller und Corona-Blues sind spürbar: Beides steckt in der Enttäuschung von „The Man I Admire“ und „The Woman You Want“ und der Genervtheit in „Fine & Peachy“, aber vermutlich auch in „Heaven“ und „Blossom“, die Mut machen und den Frühling herbeisehnen.
AmazonWie eine kleinformatige Schlafzimmer-Produktion wirkt das Ganze trotzdem nicht. Ein wenig altbacken vielleicht, wenn Shaddad bodenständigen Folk-Rock-Pop der Sorte Alanis Morissette und Sheryl Crow intoniert.
Besser stehen der Britin atmosphärische, dramatische Nummern wie das dreampoppige „Waiting Game“ mit seinem elektronisch unterfütterten Crescendo und der schmetterlingshaften Gitarrenlinie oder die streicherdekorierte Verlust-Ode „In The Morning“ (Grandmother Song)“. Auch der psychedelisch angehauchte Folk des erwähnten „Blossom“, das zum Abschluss wärmt wie Sonnenstrahlen und einem das Herz aufgehen lässt. Ein akustischer Schritt zurück ins Leben.