Emilíana Torrini

MISS FLOWER

Grönland/Rough Trade (VÖ: 21.6.)

Aus Briefen vom Dachboden entsteht zugängliche und zugleich mystische Pop-Musik.

Es begann damit, dass die Mutter einer engen Freundin von Emiliana Torrini gestorben ist. Sie hieß Geraldine Flower. Auf ihrem Dachboden entdeckten die Musikerin und ihre Freundin eine Kiste mit alten Liebesbriefen an die Verstorbene, die auch frühere Liebesbeziehungen dokumentieren. Mehrere Männer haben sie verehrt, sie erhielt neun Heiratsanträge. Doch Miss Flower blieb unabhängig.

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Das Album ist eine Hommage: Torrini hat zehn Songs geschrieben, die auf der Lebensgeschichte von Flower basieren und diese manchmal fiktiv weiterspinnen. Es geht um Begierde (zum Teil aus Sicht der männlichen Briefschreiber), Liebe und weibliche Selbstbestimmung im letzten Jahrhundert. Stilistisch oszilliert die isländische Musikerin mit italienischen Roots zwischen Gitarren- und Synthie-Pop mit Spoken Words, sowie zwischen an karibische Steeldrums erinnernden Beats („Let‘s Keep Dancing“) und Piano-Klassik mit Field Recordings („A Dream Through The Floorboards“).

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Der Reiz der Platte liegt nicht nur in der musikalischen Vielschichtigkeit, die nie erzwungen wirkt, sondern auch in der Ambivalenz der Texte: Einige Stücke sind sinnlich und erzählen bildreich von realen Orten oder Straßen wie etwa „Black Lion Lane“ in London. Andere Songs sind kryptischer und wären verständlicher, wenn wir einen Blick in die Briefe werfen dürften. Dass das nicht geht, macht die Musik wiederum geheimnisvoller.

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