Empress Of

Me

Terrible Records/XL/Beggars/Indigo VÖ: 28.08.2015

Elektro-Pop in Eigenregie.

„A record a day keeps the doctor away“ – der Spruch findet sich auf dem Aufkleber des sehr geschätzten deutschen Labels Morr Music. Nun hat Lorely Rodriguez bislang nichts mit diesem guten Kleinlabel zu tun.

Die 25-jährige, in L.A. aufgewachsene Sängerin aber knöpfte sich 2013 ein Projekt ganz ähnlicher Zielsetzung vor, mit dem sie sich von ihrem Jazz-Stipendium gesundschrieb. Eine Zeit lang nahm sie einen Song am Tag auf und veröffentlichte ihre Skizzen in einminütigen YouTube-Videos. Aus einem der Entwürfe der „Colorminutes“-Reihe entstand ihre erste Single, mit der ersten Single der Wunsch nach einem Album.

Ihr Debüt trägt den vielsagenden Titel ME, Lorely Rodriguez spielte die zehn Tracks ohne Unterstützung und ohne Handy-Empfang in einem abgelegenen Haus in Mexiko ein. „Let me walk away“, barmt sie in „Kitty Kat“, dem zentralen Song des Albums. Synthies und schweres Beat-Gerät poltern der Künstlerin hinterher. Anderenorts findet sie die Leichtigkeit, mit Melodien zu spielen, „How Do You Do It“ war in einem anderen Leben einmal ein Jazz-Hit, hier und heute regieren aber Synthies statt Trompeten. „To Get By“ zieht mit fetten Bässen auf den Elektro-Dancefloor. Rodriguez sucht und probiert, ohne sich auf eine Linie festlegen zu wollen. Sie besitzt die glockenklare Stimme, die Millionen einfangen kann, sie schreibt aber noch nicht die Songs, die das Versprechen aus den YouTube-Skizzen einlösen können.